Die Tasse Kaffee am Morgen, das Lesen der Zeitung, ein leckeres Sonntagsbrötchen oder einfach das regelmäßige Zähneputzen – all das sind Gewohnheiten, wir folgen ihnen, ohne groß darüber nachzudenken.
Sie gehören zu unserem Alltag, doch wenn sich etwas ändern sollte, dann fühlt es sich zunächst sehr befremdlich an.
Als leidenschaftliche Planerin und Liebhaberin von Struktur und Organisation, habe ich mich schon oft mit dem Thema „Gewohnheiten ändern“ auseinandergesetzt. Denn, glaube es oder nicht, ich bekomme häufig Anfragen von Leserinnen, die mich nach einem Geheimtipp fragen, wie man das Planen regelmäßig in seinen Alltag einbaut.
Ich habe dann oft gedacht, man macht es einfach, aber das ist natürlich nicht die Lösung. In diesem Beitrag möchte ich also mit dir ein paar Tipps und Tricks teilen, mit denen du dir jede neue Gewohnheit aneignen kannst.
21 Tage, 28 Tage oder doch viel schneller?
Life Coaches, Mindset Coaches und viele andere Experten haben verschiedene Tipps und Regeln. Mir wurde schon erzählt, man müsse etwas 21 Tage am Stück machen, damit es zur Gewohnheit wird, andere sagen dann 28 Tage – da es dem weiblichen Menstruationszyklus entspricht – und dann ist doch wieder alles falsch und man kann sich sogar schon in einer Woche eine neue Gewohnheit aneignen.
Also, was macht man jetzt? Gibt man lieber direkt auf und findet sich damit ab, dass man wohl niemals die langersehnte neue Gewohnheit umsetzen wird? Natürlich nicht! Doch wie mit so vielem, gibt es nicht die eine richtige Lösung für jede Person.
Manche gewöhnen sich schneller an neue Gewohnheiten, andere brauchen etwas länger. Das Problem mit diesen starren Regeln ist jedoch, wenn man eine ausprobiert und sie funktioniert nicht, dann ist man schnell demotiviert und fragt sich, wieso andere es schaffen, aber man selbst nicht.
Wenn du dich hier wiedererkennst, dann lies jetzt weiter, denn ich bin auf eine tolle neue Methode gestoßen…
Die 1%-Methode
Ich lese momentan das Buch „Die 1%-Methode“ von James Clear. In diesem Buch stellt er die 1%-Regel vor, welche besagt, dass man sich jeden Tag eine noch so kleine Aufgabe vornehmen soll, um langfristig sein Ziel zu erreichen.
Und was hat das jetzt mit Gewohnheiten zu tun?
Nehmen wir einmal an, du möchtest ein Buch schreiben. Dafür musst du es dir zur Gewohnheit machen, zu schreiben. Unabhängig davon wie dein Alltag aussieht, du musst ein Zeitfenster finden, in dem du schreiben kannst.
Gerade am Anfang setzt man sich gerne sehr ehrgeizige Ziele – man denkt, man müsse mindestens 3 Stunden am Tag schreiben, damit es vorwärts geht. Aber was, wenn man dieses Ziel nicht einhalten kann? Dann folgen schnell die Demotivation und Aufgabe und die neue Schreibgewohnheit ist dahin, nicht zu vergessen, das geplante Buch!
Wenn man aber nun der 1%-Regel folgt, dann musst du dir gar nicht 3 Stunden Textarbeit pro Tag vornehmen, es reichen wenige Minuten, oder der Plan einen Absatz zu schaffen – wie klein der Fortschritt auch sein mag, es geht weiter. So erreichst du einerseits dein Ziel des fertigen Buchs mit Sicherheit, aber andererseits hast du dir eine tolle Schreibgewohnheit zugelegt, denn so macht Schreiben Spaß, du wirst nie überdrüssig und wirst dir bald deinen Tag ohne Schreiben gar nicht mehr vorstellen können.
Die 1%-Methode und das Planen
Wenden wir die 1%-Regel nun beim Planen an, wie könnte das aussehen?
Nehmen wir einmal an, du hast dir einen tollen Planer gekauft, farbige Stifte und bist bereit, eine neue Struktur in dein Leben zu bringen.
Doch mal planst du, dann wieder nicht und dann liegt der Planer schnell verstaubt in einer Ecke – das war nicht das Ziel!
Häufig werden wir beim Planen demotiviert, wenn wir uns zu viel vornehmen, wenn wir zu viele Termine oder To-Do’s in einen Tag legen, dann werden wir nicht fertig, wir müssen die ganze Wochenplanung erneuern, und der Planer ist bald ganz unübersichtlich. Das macht keinen Spaß mehr!
Die 1%-Regel kann dir hier helfen, jede Aufgabe in noch so kleine Schritte zu unterteilen und dir dafür jeden Tag etwas vorzunehmen. Dies kann etwas Hausarbeit, etwas Kundenarbeit, etwas für das eigene Wohlbefinden etc. sein.
So kommst du jeden Tag deinen Zielen ein Stückchen näher, du vernachlässigst nichts mehr, fühlst dich gut und erfüllt, und du wirst nie wieder einer Aufgabe überdrüssig!