Woran denkst du, wenn du das Wort „Journal“ hörst? Wenn du aus der Planerwelt kommst, hast du sicher als erstes ein bunt geführtes Bullet Journal im Kopf. In der klassischen (nicht bunt gemalten) Variante, wie sie Ryder Carroll z.B. in seinem Buch erklärt, ist ein Bullet Journal eine Form seinen Kalender und ToDos zu führen.
Heute soll es hier aber um das Journal im Sinne vom Tagebuch gehen. Tagebuch schreiben, wer macht denn heute sowas noch, fragst du dich vielleicht. Aber nicht so voreilig! Ein Tagebuch zu führen, kann unglaublich heilsam sein. Du kannst es ganz subjektiv schreiben, denn es ist nur für deine Augen bestimmt. Halte fest, was du an Tagen gehört oder gesehen hast. Wie war der Tag? Wie fühlte er sich für dich an?
Zugegeben, das erfordert für den einen oder anderen zunächst etwas Übung und vielleicht auch etwas Disziplin. Aber es lohnt sich, versprochen!
Wenn man es nicht aufschreibt, dann ist es weg
Sind wir mal ehrlich: Kannst du dich noch an wirklich viele Momente aus dem letzten Jahr erinnern? Oder hast du vielleicht sogar schon Schwierigkeiten dich an die letzte Woche so wirklich intensiv zu erinnern? Das ist nichts Verwerfliches. Wir leben in einer schnelllebigen Zeit. Unsere Aufmerksamkeit reicht oft nur wenige Minuten.
Die positiven Aspekte vom Tagebuch schreiben bzw. Journaling sind aber unverkennbar: Es schult die Erinnerung und auch die Aufmerksamkeit. Du übst von Tag zu Tag intensiv hinzuschauen und das nicht nur auf äußere Dinge. Sondern du schaust auch nach innen. Du lernst deine Gefühle besser wahrzunehmen und hast so die Chance sie zu reflektieren.
Kleine Psychotherapie
Ein Tagebuch hilft dir also bei der Psychohygiene. Es nimmt die Sorgen auf, die du hineinschreibst. So kannst du selbst zu deinen Sorgen auch eine Distanz schaffen. Manches fühlt sich dann vielleicht auch gar nicht mehr so schlimm an.
Wichtig ist es jedoch auch die positiven Dinge aufzuschreiben, nicht nur die negativen. Halte Momente fest, in denen es dir so richtig gut geht. Der Blick auf die schönen Dinge bringt dich langfristig ist einen positiven Allgemeinzustand und macht unglaublich dankbar. Tagebuch schreiben macht also dankbar und Dankbarkeit schafft Zufriedenheit.
In schlechten Momenten hilft dir dein Journal dich zu erinnern, dass nicht immer alles schlimm ist oder war. Überhaupt empfiehlt sich öfter mal das Zurückblättern und das Schwelgen in vergangenen Momenten. Fast immer wirst du merken, dass vermeintlich schlimme, stressige Phasen rückwirkend betrachtet doch gar nicht so schlimm waren. Und das lässt dich vielleicht auch erkennen, dass die aktuelle Phase vielleicht doch gar nicht so schlimm ist, wie sie sich anfühlt.
Ideen für tägliches Journaling
Es muss kein ganzes Notizbuch sein, dass du zu deinem Tagebuch erklärst. Für den Beginn, oder auch für den vollgepackten Alltag, reicht es schon sich in seinem Planer eine kleine Sektion mit Notizpapier zu reservieren. Wenn dir das tägliche Schreiben zu intensiv ist, dann setz dich einmal in der Woche für einen ruhigen Moment hin und halte inne und erinnere dich. Du kannst auch schauen, ob du in deinem Kalender dafür etwas Platz direkt in den Wochen- oder Tagesübersichten findest.
Hier ein paar Ideen, was du in deinem Journal für dich täglich oder wöchentlich schreiben oder beantworten kannst:
- Mein schönstes Erlebnis heute/in dieser Woche
- Worauf bin ich besonders stolz?
- Das habe ich gelernt/erkannt
- Für diese Dinge/Personen bin ich besonders dankbar
Sie werden helfen deinen Blick auf die positiven Dinge zu lenken und dir langfristig zu mehr Zufriedenheit verhelfen. Und Dankbarkeit und Zufriedenheit, und damit eine positive Grundeinstellung ist die Basis für ein glückliches Leben und auch die Basis für jede Entwicklung oder Veränderung, die du vielleicht anstrebst.